Verena Eggenberger Berglauf. Es muss schon eine ganz besondere Liebe sein, wenn ein Bergläufer 200 Mal in einer einzigen Saison den anspruchsvollen Weg zu den Staubern unter die Füsse nimmt. Antonio Gonzalez aus Vaduz, Mitglied des Lauf-Treffs Buchs, hatte diesen Entschluss gefasst, nachdem er letzte Saison bei 185 Trainingsläufen angekommen war. Er begann seine Rekordjagd im April dieses Jahres und konnte Ende Oktober die Zahl 200 in sein Staubern-Tagebuch einschreiben. In Spanien geboren und aufgewachsen, zog es den Freizeit-Sportler mit 26 Jahren vorerst in die Schweiz, wo er die Berge wirklich kennen lernte. Einige Zeit benötigte er schon, bis sie ihm auch beim Laufen sympathisch wurden, doch mittlerweile liebt er Berglauftrainings über alles. Seine absolute Lieblingsstrecke ist zweifellos Frümsen – Staubern. 200 Trainings in sieben Monaten, das bedeutet, jeden Tag mindestens ein Mal auf den Berg. Wenn das Wetter kein Training zuliess, wie etwa bei Gewittern, „musste“ er an einem besseren Tag zwei Mal rauf. Der heisse, trockene Sommer machte dem Läufer nichts aus, als Spanier liebt er die Wärme sowieso. Gonzalez wählte meist den direkten, steilen Weg nach oben, um die 1250 Höhenmeter möglichst bald hinter sich zu lassen und danach den Feierabend zu geniessen. Auch war er sich nicht zu schade, jeweils eines oder auch zwei der legendären Holzscheite für das 1. August-Feuer im Rucksack mitzuschleppen. Das Staubern-Training ist aber nicht nur für Gonzalez attraktiv, die Läufer kommen scharenweise aus dem Rheintal, Appenzell, Liechtenstein und Vorarlberg. So entstehen immer neue Freundschaften. Freundschaftlich war auch der Jubiläumslauf, bei dem Antonio Gonzales von seiner Frau und ein paar Laufkollegen begleitet wurde und am Ziel viele Gratulationen entgegen nehmen durfte. Bis zum nächsten Frühling wird der unermüdliche Sportler eine neue Herausforderung suchen und sich nur noch ab und zu auf den Staubern zeigen.