Im Kanton Jura fand am Wochenende vom 13./14. April eine bemerkenswerte Laufveranstaltung statt, an der Marco Wicki teilnahm.
Am Samstag hatten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Wahl zwischen Distanzen von 23, 50 oder 70 Kilometern. Am Sonntag wurden Wettbewerbe über 5, 9, 15 und 36 Kilometer sowie Kinderläufe ausgetragen. Zusätzlich konnten die beiden langen Läufe am Samstag und Sonntag zu einem Etappenlauf kombiniert werden, dem Ultra Trail du Mont-Terrible.
Für den Ultra Trail Wettbewerb machte ich mich zusammen mit meiner Frau Katrin bereits am Freitag auf den Weg nach Porrentruy. Der Start am Samstagmorgen um 7.00 Uhr lag etwa 2,5 Kilometer entfernt im nächsten Dorf. Bei der Planung fiel mir auf, dass zu dieser frühen Stunde leider keine Busverbindung zum Start bestand. Daher dachte ich, dass wir das alte Trottinett von Katrin nutzen könnten, um morgens zum Start zu gelangen. Leider wurde das Trottinett im Zug unbemerkt entwendet, so dass wir ohne dieses Hilfsmittel am Bahnhof in Porrentruy ankamen.
In unserer Pension in Porrentruy wurden wir herzlich von der gastfreundlichen und hilfsbereiten Besitzerin empfangen. Sie bot mir nicht nur ein frühes Frühstück um 6.00 Uhr mit frischem Brot, Käse und Rührei an, sondern chauffierte mich auch an beiden Tagen ganz selbstverständlich zum Startpunkt.
Am Samstagmorgen begann der Trail nach der Abholung meiner Startnummer bei eher kühlen vier Grad. Innerhalb einer Stunde stiegen die Temperaturen jedoch deutlich an und erreichten während des Tages heisse 28 Grad. Die Strecke zeichnete sich an beiden Tagen durch einen stetigen Wechsel von An- und Abstiegen aus. Insgesamt mussten an beiden Tagen fast 5000 Höhenmeter bewältigt werden. Es war motivierend zu sehen, dass ich bei den Anstiegen einige Läufer überholen konnte, obwohl die meisten von ihnen mich in den Abstiegen wieder einholten, was zu einigen Gesprächen beim Wiedersehen führte.
In der Mitte der Samstagsstrecke erwartete mich Katrin in St. Ursanne mit einem köstlichen Chriesiflade von der Migros. So konnte ich mich in der ersten Hälfte auf diese Zwischenverpflegung freuen und in der zweiten Hälfte davon zehren. Ein weiteres Highlight war eine Bauernfamilie, die draussen neben ihrem eigenen Wasserstand mit einem Wasserschlauch stand. Diese willkommene Erfrischung liess ich mir nicht entgehen. Ich konnte meine Geschwindigkeit am Samstag sehr konstant halten und überholte entsprechend auch im zweiten Streckenteil einige Läuferinnen und Läufer. So erreichte ich nach 9 Stunden und 2 Minuten das Ziel.
Nach einer erholsamen Nacht mit über 9 Stunden Schlaf – schlafen in jeder Lebenslage ist eine sehr praktische Fähigkeit – stand ich am nächsten Morgen wieder dank unserer hilfsbereiten Gastgeberin am Start. Die Beine fühlten sich nicht mehr so locker an wie am Vortag, aber ich hatte 36 Kilometer und etwa 1300 Höhenmeter vor mir. Nachdem meine Beine nach ein paar Kilometern warmgelaufen waren, lief es recht gut. Nach etwa 4,5 Stunden erreichte ich das Ziel und konnte meinen 20. Platz vom Vortag behaupten.
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