Anfang September fuhr ich mit meinem Oldi Camping-Bus nach Arosa in der Absicht, 2 bis 3 Tage zu bleiben und dann weiter zu ziehen. Einmal in Arosa bemerkte ich, dass am darauffolgenden Samstag der Arosa-Trailrun durchgeführt würde und sogar Nachmeldungen möglich waren (nur via Internet). Ich blieb also die ganze Woche in Arosa.
Was gab es für Strecken?
AT46: Arosa – Weisshorn – Hörnli – Arosa – Maienfelder Furgga – Chörbschhornhütte (ob Davos) – Strelapass – Medergen – Arosa; macht 52.9 km mit 3391 Höhenmeter +/-. Auf der Startliste zum AT46 fand ich auch Luca vom Lauf-Treff Buchs. AT22: Arosa – Weisshorn – Hörnli – Arosa; 20.82km; 1194 m rauf und runter. AT 15: Arosa – Weisshorn – Arosa; 14.8km +/- 974 Höhenmeter. Für handicapierte Läufer/innen gab es zusätzlich einen 5km-Lauf; sie waren aber auf allen Trails willkommen.
Im Januar hatte ich meinen 3. Lauf aufs Weisshorn wegen eines Virus kurzfristig absagen müssen. Mit der Strecke AT 15 konnte ich das jetzt nachholen. Allerdings führt die Strecke im Sommer vom Weisshorn auch wieder hinunter, nach dem Start vom Obersee direkt nach Maran, ohne Schlaufe um den Tschuggen. Das ergibt eine ähnliche Streckenlänge wie im Winter zum Weisshorngipfel. Dass die Organisatoren den T15 für «Einsteiger» anpriesen, ignorierte ich.
Die Pastaparty am Freitagabend fiel Corona bedingt aus. Dafür gab es ein Paket Hörnli und ein grosses Glas Sauce für die heimische Küche. Auf das traditionelle Morgenbuffet ab 05:30 wurde aber nicht verzichtet (Anmeldung nötig, aber im Startgeld inbegriffen).
Am Samstagmorgen früh machte ich mich auf – zuerst zum erwarteten einfachen Morgenessen. Doch ich staunte nicht schlecht, ich fand ein grosses, schön angerichtetes Morgenbuffet, wie im Hotel, mit allem was dazugehört: Brötchen, Gipfel, Birchermüesli, Käse, Aufschnitt, Früchte, Getränke und einiges mehr. Es blieb zudem genug Zeit, die vielen Läuferinnen und Läufer zu begrüssen, die ich auf meinen Reisen kennen gelernt hatte – der überschaubare Rahmen erleichterte dies zusätzlich.
Vor dem Start: Tenü «kurz», keine Frage, auch auf dem Weisshorn würde es warm sein. Jedoch, wie mach ich das mit den Stöcken oder soll ich doch darauf verzichten? Schliesslich packte ich sie in meinen kleinen Rucksack.
Der Start: Gleich neben der Eishalle. Zuerst kurz dem See entlang, dann aufwärts direkt nach Maran und weiter zum steilen Aufstieg zur Scheidegg. Vor diesem stellte ich um auf 4er-Antrieb; ganz schön streng. Das folgende Stück bis zur Sattelhütte war sehr abwechslungsreich zu laufen. Es gehört auch im Winter zur Strecke. Jetzt galt es noch das steile Stück von 1.9km (+250m) bis zum Weisshorngipfel zu bewältigen. Bis zum Weisshorngipfel hatte mir geholfen, dass ein mir bekannter Läufer in meiner Nähe lief und ich schliesslich vor ihm den Gipfel erreichen konnte. Bei der Verpflegung auf dem Gipfel löschte ich meinen Durst mit 3 Bechern. Dabei nahm ich die tolle Aussicht kaum wahr – zum Glück kenne ich sie gut. Im Gegensatz zum Winter war das Ziel allerdings noch längst nicht erreicht. Die Stöcke hatte ich vor allem für den darauffolgenden Abstieg bis zum Carmennapass dabei und das war gut so. Man lief ein langes steiles Stück möglichst gerade runter, wo im Winter die schwarze Piste hinunterführt. Der AT 22 führte von hier weiter zum Hörnli. Für uns auf dem AT 15 ging es auf einer angenehmen Strecke weiter Richtung Tschuggen, dann teilweise durch den Wald zur Weisshorn-Talstation beim Bahnhof und dann über eine kleine Schlaufe ins Ziel, wieder beim Start.
Rundum zufrieden erreichte ich das Ziel. Den Lauf spürte ich tags darauf auch in den Armen. Später traf ich Luca Ubaldini im Ziel ebenso zufrieden an. Er meinte, auch für ihn wäre der Abstieg vom Weisshorngipfel ohne Stöcke sehr hart geworden.
Den «Arosa Trailrun» im September kann ich euch genauso empfehlen wie den «Snow Walk & Run» im Januar. Auch dies eine schöne und sehr gut organisierte Veranstaltung.
Lauf-Treff Buchs:
AT 46, 52.9km: Luca Ubaldini, 8:19:14, Rang 13 Kategorie M40
AT 15, 14.8km: Bernhard Vögeli, 2:49:45, Rang 3 Kategorie M60 (Podestplatz! Anmerkung Hilde)
Die Sieger:
AT 46: Natascha Baer (F20), Kandersteg, 6:30:27
AT 46: Bernhard Eggenschwiler (M30), Zeiningen, 5:58:15
AT22: Lucia Erat (F30), Herrliberg, 2:23:23
AT22: Raphael Sprenger (M30), Zürich, 1:54:07
AT15: Tamara Rimann (F40), St.Gallen, 1:45:34
AT15: Bastian Reichart (M30), D-Schongau, 1:29:38
Übrigens: An meinen beiden Läufen im Winter am Snow Walk & Run, vom Obersee auf den Weisshorngipfel mit einer Länge von etwas über 16 km, habe ich rund 10 bzw. 25 Minuten länger gebraucht.
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