Es braucht schon einen guten Grund, um die Reise ins Freiburger Seeland an den Kerzerslauf zu unternehmen. Mit dem Zug braucht man doch um die drei Stunden für einen Weg. Ein Grund ist ganz sicher die sehr schön angelegte Strecke, die zu einem recht grossen Teil über Naturwege führt.
Beni und Hilde hatten noch einen anderen Grund. Heidi Thomé hatte bei einem Wettbewerb einen Gratisstart gewonnen und die beiden wollten sie nach Kerzers begleiten. Leider war Heidi nicht fit und konnte nicht an den Start gehen.
Einen etwas emotionaleren Grund hatte Christine Schenk. Sie und ihre Zwillingsschwester Franziska waren oft in Kerzers bei ihren Grosseltern in den Ferien. Sie halfen dem Grosi beim Kartoffelschälen, denn dieses machte für den Naturfreunde-Lauf damals Kartoffelsalat. In der Erinnerung von Christine den besten Kartoffelsalat überhaupt.
Auch Brigitte Gantner war am Start und damit eine von insgesamt zwei Teilnehmerinnen aus Liechtenstein.
Die Hauptstrecke über 15km wurde von über 4300 Läuferinnen und Läufern bewältigt. Die 5km-Schleife bewältigten knapp 1000 Teilnehmende. Zum ersten Mal gab es auch eine 10km-Runde, die auf grosses Echo stiess und ebenfalls rund 1000 Leute anzog. Alle drei Strecken stehen auch den Nordic Walkern offen. Insgesamt nahmen fast 700 Walkerinnen und Walker teil. Für die Kinder gab es eine Runde von 300m und eine über 1400m. So waren an diesem Sonntag über 8000 Läufer von jung bis alt unterwegs.
Als Besonderheiten gibt es entlang der Strecke neben genügend Getränkeposten immer wieder Tafeln mit aufmunternden Sprüchen auf Deutsch und auf Französisch wie z.B. «Waldluft beflügelt – l’air de la forêt donne des ailes». Wer während des Laufs noch frisch genug im Kopf ist, kann also seine Französischkenntnisse aufbessern.
Was nicht funktioniert hat, waren die Pacemaker. Jedenfalls jene nicht, in deren Nähe ich gestartet bin. Auf den Fahnen der Pacemaker war nur ganz unten die geplante Endzeit drauf, oben gut sichtbar stand die km-Zeit. So startete ich neben der 6’15’’-Läuferin. Die lief tatsächlich jeden Kilometer in 6’15’’ und dies ob flach, ob Steigung oder Gefälle. Da konnte eine Hobbyläuferin wie ich nicht mitmachen, denn ich musste ja mein Tempo der Topografie anpassen. Und die Strecke in Kerzers hat z.T. knackige Anstiege wie beim Ramsey-Hill. Ich kam vor der 6’15’’-Läuferin ins Ziel und stellte fest, dass sie da niemanden mehr im Schlepptau hatte.
Die Läuferinnen und Läufer genossen das wunderbare Frühlingswetter ebenso wie die vielen Zuschauer. Auch die verschiedenen Musikgruppen unterwegs sorgten für Stimmung. Sehr warmes Duschwasser für alle rundete das gute Bild des Kerzerslaufs ab. So herrschte im Zielgelände nach dem Lauf eine eigentliche Frühlingsfest-Stimmung.
Unsere Resultate:
Brigitte Gantner Rang 77 Kat. F50 in 1:25:27
Bernhard Vögeli Rang 132 Kat. M60 in 1:30:46
Hildegard Fässler Rang 10 Kat. F65 in 1:32:39
Christine Schenk 15km Walking in 2:32:47
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