Hilde Fässler
Schon im Vorfeld das Amsterdam-Marathons 2017 erhielten wir Angemeldeten von der Organisati-on eine E-Mail, die uns vor den ungewöhnlich hohen Temperaturen warnte, die für den Lauf-Sonntag zu erwarten waren. Und so kam es dann auch. Das Thermometer kletterte über 20 Grad – ungewöhnlich für Mitte Oktober. Der Vorteil war jedoch, dass die Laufkleider-Wahl einfach war: kurz und ohne Regenschutz.
Aber der Reihe nach. Am Samstag, 14. Oktober flogen Bernhard Vögeli, Cornelia van Wier, Mario Morger und ich nach Amsterdam. Mit dabei waren auch Cornelias Schwester Petra mit ihrer Fami-lie und Peter Fässler. Da Amsterdam ja bekannt ist als Velostadt, mieteten wir für drei Tage ein Fahrrad (3-Gänger, ohne Rücktritt) und benutzten es als erstes, um die Startnummern zu holen und auch etwas durch die Marathon-Expo zu streifen. Den grössten Platz in dieser Ausstellung nahm die Marke Mizuno ein, einer der Hauptsponsoren. Nach einem Pasta-Nachtessen im Hotel war früh Nachtruhe angesagt, denn am nächsten Morgen wartete ja der Marathon. Geschlafen haben wohl nicht alle gleich gut…
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Wieder per Velo ging es am Sonntag an den Start ins altehrwürdige Olympiastadion von 1928. Die rund 16'000 Marathonläufer und -läuferinnen wurden in 6 verschiedene Blöcke eingeteilt, die als Sektoren in der Stadion-Arena organisiert waren. Um Punkt 9.30 Uhr ging der Startschuss für den ersten Block los. Die anderen Blocks wurden einer nach dem anderen auf die Stadionbahn «ent-leert» und zur Startlinie geleitet. Da ich im letzten Block eingeteilt war (wie alle Läufer, die über 4:30 als Zielzeit angegeben hatten), lief ich um 9.48 über die Startlinie. Da waren die anderen drei Lauf-treffler sowie Cornelias Schwester Petra und Schwager Stefan bereits unterwegs. Die Strecke ist breit genug, so dass es bei diesem Startprozedere nach kurzer Zeit keine Staus mehr gibt.
Wie nicht anders zu erwarten, ist die Strecke in Amsterdam flach. Durch die Grachten im Stadt-zentrum führt der Kurs nicht, denn dazu sind die Strassen dort zu eng. Man aber läuft ziemlich lang der Amstel nach und auf der anderen Seite wieder zurück. Das gefällt nicht allen. Ich habe diesen Teil genossen, denn da gab es doch einiges auf dem Wasser zu hören und zu sehen: Live-Sänger mit «Tulpen aus Amsterdam», Ghettoblasters, Hausboote aller Art, Ruderer, Flyboarder usw.
Eindrücklich ist auch die Passage unter dem Reichsmuseum hindurch. Nach der Amstel-Strecke macht der Kurs eine grosse Schleife und führt über den Vondelpark zurück ins Olympiastadion. Dort einzulaufen, auf den Spuren grosser Leichtathleten sozusagen, war schon eindrücklich und auch ein emotionaler Moment.
Wir Lauftreffler kamen alle gut ins Ziel, wenn auch nicht mit persönlichen Bestzeiten. Aber das Er-lebnis war das vorangegangene Training wert.
Wer eine kürzere Strecke laufen will, kann das. Es gibt einen Halbmarathon, den dieses Jahr rund 14'000 Läuferinnen und Läufer bewältigten und eine Strecke von 8 km, die rund 10'000 Teilneh-mende hatte.
Zur Belohnung gab es für uns neben dem Finisher-T-Shirt und der Medaille am Abend ein feines Nachtessen, nicht mit Pasta, sondern mit Rindsfilet und einem ordentlichen Schluck Rotwein.
Am Montag hatten wir noch genug Zeit für eine Grachtenfahrt und ein Sightseeing by bike, bevor uns die Swiss zurück in die Schweiz brachte.
Aus der Rangliste:
Schnellster Mann |
Lawrence Cherono, Kenia |
2:05:09 (Streckenrekord) |
Schnellste Frau |
Tadelech Bekele, Äthiopien |
2:21:53 |
Die vier Lauftreffler:
Cornelia van Wier |
4:12:18 |
Mario Morger |
4:27:01 |
Bernhard Vögeli |
4:36:44 |
Hildegard Fässler |
4:47:31 |
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