Hildegard Fässler
Der Berglauf am Untersee im thurgauischen Steckborn präsentierte sich bei wunderbarem Laufwetter. Das war kaum zu glauben, denn am Vortag schneite es in weiten Teilen der Ost-schweiz noch so stark, wie Ende April seit Jahrzehnten nicht mehr. In St.Gallen wurde der Strassenverkehr durch 30 und mehr Zentimeter Neuschnee praktisch lahmgelegt, und bei uns sah die Alp Gamperney wie in diesem Winter kaum einmal aus. So genossen die Läufer, Läufe-rinnen, Biker und Nordic Walkerinnen am Seerücken den Sonnenschein und die optimalen 140.
Die Lauf- und Walkingstrecke misst 8.2km und weist 305 Höhenmeter auf, also ein Berglauf der leichteren Art. Nach wenigen hundert Metern Asphalt läuft man nur noch auf Feld- und Waldwe-gen. Das Profil zeigt eine recht konstante Steigung und der letzte Kilometer geht dann leicht ab-wärts, was für einen Schlussspurt sehr angenehm ist. Dort, auf dem letzten Kilometer vor dem Restaurant Haidenhaus, lagen übrigens noch letzte Schneereste.
Steckborn ist der Ort, an welchem ich aufgewachsen bin und meine ganze Schulzeit verbracht habe. So war es schon ein spezielles Gefühl, auf jenem Platz am Start zu stehen, auf welchem ich während sechs Schuljahren die Pausen verbracht habe. Natürlich war mir auch die Strecke gut bekannt. Unsere Familien-Sonntagsspaziergänge verliefen auf verschiedenen Teilen der Strecke und das Haidenhaus war öfters der Umkehrpunkt unserer Spaziergänge. Zu Beginn der Strecke hat man einen tollen Ausblick auf den Untersee, gegen Streckenende kann man auch mal den Säntis sehen. Es gibt unterwegs drei Verpflegungsposten, recht viel für einen so kurzen Lauf. Wer vom Ziel nicht an den Start hinunter spazieren oder laufen will, wird mit einem Bus zurückgebracht. Das funktioniert bestens. Für die Damen ist die Garderobe inkl. Duschen total ok, für die Herren war es wohl etwas gar eng.
Die Biker haben eine leicht abgeänderte Strecke zu fahren, die rund 9.3km lang ist. Die Strecke führt über Feld- und Waldwege und ist absolut harmlos, also auch für Anfängerinnen und Plauschfahrer geeignet.
Die Siegerehrung verlief zügig. Es wurden pro Kategorie die drei Besten ausgezeichnet und mit einer Medaille beschenkt. Weitere Preise gab es nicht. Im Ziel erhielt aber jeder Finisher einen Stoffsack mit einem Riegel, einem Getränk und einem Gutschein für einen ortsansässigen Spenglereibetrieb.
Der Lauf ist noch recht unbekannt. Es nahmen 118 Läuferinnen und Läufer und 32 Biker (darun-ter eine einzige Frau) teil sowie 39 Walkerinnen und Walker. Dazu kamen recht viele Kinder, für die es Kids-Läufe rund ums Schulhaus gibt.
Mir hat der Lauf gut gefallen, auch, weil ich nie marschieren musste, sondern alles joggen konn-te, aber natürlich auch ein wenig aus Nostalgie.
Zur Rangliste des Berglaufs:
Schnellster Mann: |
Fabe Downs, St.Gallen, 1986 |
30:35 |
Schnellste Frau: |
Nadja Abt Gürbes, Herdern, 1982 |
43:16 |
Meine Zeit: 58:38. Damit wurde ich 6. in der Kategorie ü50 (!).
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