Hilde Fässler
Was machen Läufer und Läuferinnen an den sehr warmen Tagen? Natürlich, sie laufen. Cor-nelia, Beni und ich jedenfalls fuhren am 18. Juli gegen 16 Uhr von Tscherlach nach Oberäge-ri, an einem der heissesten Freitage dieses Jahres. Dort war der Start des 16. Ägeriseelaufs. Wir hatten schon etwas Bedenken, bei fast 30o zu laufen, aber der Start war ja erst auf 19 Uhr angesetzt.
Unsere Reise in die Zentralschweiz hat sich gelohnt. Die Strecke rund um den Ägerisee ist abwechslungsreich und fast immer mit Blick auf den See. Sie misst 14.140 km und ist praktisch flach. Dieses Jahr nahmen fast 1500 Läuferinnen und Läufer teil.
kurz nach dem Start in Oberägeri
Vom Start bis nach Morgarten – dort kann man das Schlachtdenkmal sehen – gibt es praktisch keinen Schatten. Deshalb war es dort sehr heiss. Danach kommt ein schönes Waldstück. Die Wurzeln und Löcher sind da mit roter Farbe gekennzeichnet, so dass man auch diesen Streckenabschnitt heil hinter sich bringen kann. Nach dem Wald läuft man in die un-tergehende Sonne. Mir machte das etwas Mühe, denn ich konnte zeitweise kaum etwas sehen. Von Unter- nach Oberägeri hat man dann die Sonne im Rücken oder wenn man nicht so schnell unterwegs ist, ist sie sogar schon hinter den Häusern und Hügeln verschwunden.
An verschiedenen Stellen hatte es recht viel Publikum, das uns gut gelaunt angefeuert hat. Zudem gibt es unterwegs vier Getränkestellen, was bei dieser Lauf-Länge eher ungewöhnlich und daher vorbildlich ist. Gerade an so warmen Abenden muss man ja viel trinken.
Denn Lauf kann man auch zu zweit absolvieren, je rund 7 km. Der zweite Läufer, die zweite Läuferin kann bequem mit dem Schiff an die andere Seeseite zur Ablösung fahren; wer den ersten Abschnitt gelaufen ist, wird von dort über den See zurück ins Zielgelände geschifft.
Einer der Stammgäste dieses Laufes ist Viktor Röthlin. Obwohl er mitten in den Vorbereitun-gen für den EM-Marathon in Zürich war, liess er es sich nicht nehmen, aus dem Engadin anzureisen und zu starten. Er wurde in der Elitekategorie allerdings nur Vierter in 43‘39‘‘, hinter Tadesse Abraham (41‘42‘‘), seinem Trainingskollegen und grossen Konkurrenten für die EM, hinter dem Polen Marcin Chabowski (41‘58‘‘) und hinter dem 25-jährigen Adrian Lehmann (43‘09‘‘) aus Langenthal.
Das schöne Hochsommerwetter zog nach dem Lauf viele Zuschauer und Läufer ins Festwirtschaftsgelände an den See. Wer Lust hatte, konnte dort noch lange verweilen. Wir blieben nicht allzu lange, wohl auch deshalb, weil uns das Duschen mit kaltem Wasser nicht so wirklich Freude gemacht hat. Vielleicht hätten wir besser die Badehose mitgenommen und wären nach dem Zieleinlauf schnell in den See gesprungen. Aber daran haben wir vorher leider nicht gedacht.
Unsere Resultate, mit denen wir alle sehr zufrieden sind:
Cornelia van Wier |
1h08‘39‘‘ |
22. Rang |
Damen 3 |
Bernhard Vögeli |
1h11‘34‘‘ |
103. Rang |
Senioren 4 |
Hildegard Fässler |
1h21‘06‘‘ |
4. Rang |
Damen 5 |
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