Verena Eggenberger
Die sogenannten Waffenläufe, in der Schweiz vor vielen Jahren sehr attraktiv und gut besucht, sind mittlerweile fast ausgestorben. Der Frauenfelder jedoch erlebt eine Renaissance, die Organisatoren konnten bei der 79. Austragung einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Zu verdanken haben sie dies sicher der Öffnung für die zivile Bevölkerung und der Einführung eines Halbmarathons vor ein paar Jahren.
Patrioten, Soldaten, Offiziere, Gefreite, Leutnants, ja sogar Majore treffen sich jedes Jahr im November zum militärischen Ernstkampf in der Disziplin Marathon. Mit Kämpfer, Rucksack und Gewehr machen sie sich auf den langen, mit Höhen und Tiefen gespickten Weg, wobei Mut und Verzweiflung, runners high und Wadenkrämpfe, Einsamkeit und Publikumsströme sich abwechseln. Gefreiter Gregor Ambühl, seines Zeichens Lauf-Treff-Mitglied und Auslandschweizer (FL), liebt die grüne Montur und sein „Schiesseisen“ nach wie vor und startete dieses Jahr – es ist kaum zu glauben – zum 40. Mal in Frauenfeld. Begonnen hatte diese lange Geschichte vor seiner Rekrutenschule mit einer Wette. Damals, bei seiner ersten Teilnahme, startete Gregor ohne Erfahrung und mit nur wenig Training. Beim Wendepunkt in Wil ging ihm der „Pfuus“ aus, seine Batterien waren leer, doch aufgeben war für ihn kein Thema. In jungen Jahren schon zeichnete ihn sein starker Durchhaltewille aus, der ihn schlussendlich ins Ziel brachte. Einmal und nie wieder!! Sein erster Gedanke! Doch wie das so ist, die Strapazen waren schnell vergessen, Körper und Geist verlangten nach einer Wiederholung – und ein Ende ist auch nach 40 Teilnahmen noch nicht in Sicht.
Beni Vögeli ist dieses Jahr nicht müde zu kriegen. Er stand in Frauenfeld am Start zum zivilen Marathon, dies waren bereits seine vierten 42 Kilometer am Stück in der laufenden Saison. Ganz schön viel Ausdauer! Bei kühlem Laufwetter genoss er jeden Kilometer, liess sich von den Zuschauern antreiben und gönnte sich ab und zu einen Schwatz mit seinen Laufnachbarn.
Zum Halbmarathon reisten Corinna Kläser, Ingrid Hayenga und Urs Kradolfer an, um den Thurgau laufend näher kennen zu lernen und ihre Spätform unter Beweis zu stellen.
Die Sieger in Frauenfeld: Bruno Heuberger, 2:50.13; Astrid Müller, 3:21.58 (Waffenlauf). Stefan Hagenschmidt, 2:40.27; Katharina Hediger, 3:17.13 (ziviler Marathon). Andreas Kyburz, 1:08.04; Rebecca Rüegge, 1:15.25 (Halbmarathon).
Resultate:
Waffenlauf-Marathon |
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Gregor Ambühl |
4:40.36 Std. |
30. Rang M50 |
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Ziviler Marathon |
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Bernhard Vögeli |
4:22.01 Std. |
37. Rang M50 |
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Halbmarathon |
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Corinna Kläser |
1:44.31 Std. |
34. Rang D20 |
Ingrid Hayenga |
1:51.08 Std. |
31. Rang D50 |
Urs Kradolfer |
1:47.10 Std. |
112. Rang M50 |
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