Bericht von Bernhard Vögeli
Auch dieses Jahr wollte ich mir den Zürich Marathon nicht entgehen lassen. Der Wecker klingelte daher am Sonntagmorgen wiedereinmal besonders früh. Dann, zuerst noch ein kurzer Blick auf die neueste Wetterprognose: Die Regenjacke konnte endgültig zuhause bleiben, es würde aber wohl eher kühl bleiben. Kurz nach 4 zeigte das Thermometer auf dem Dach des Fernsehstudios in Zürich 4,3°. In Zürich angekommen, sah ich die Stadt wortwörtlich von der blühenden Seite: Ganze Strassen waren gesäumt mit blühenden Bäumen; in der Morgensonne waren sie noch schöner.
Am Start traf ich dann Cornelia. Sie lief diesmal in einer Staffel. Erstmals konnte der Zürich Marathon auch in Viererstaffeln absolviert werden. Ich nahm mir nochmals vor, strickt meinen Plan einzuhalten: Nie vor den Pacemakern auf 4:30, ausser auf den letzten 3 Kilometern. Der Winter mit viel Schnee war gut um oft Ski zu fahren; daher spulte ich weniger Trainingskilometer ab, als geplant. So strebte ich einen gut gelungenen Lauf an, nicht eine neue persönliche Bestzeit.
Der Zürich Marathon hatte eine teilweise neue Streckenführung. So wurde zuerst eine grosse Schlaufe in der Stadt gelaufen, dafür führte die Strecke auf dem Rückweg von Meilen direkt in die Stadt. Das war nicht nur für die Läufer/innen viel besser, sondern auch für die Zuschauer. Die Hobbyläufer kreuzten jetzt die Spitze mehrmals. Wie gewohnt säumten am Zürich Marathon viele Zuschauer die Strecke und manche Band sorgte für zusätzliche Unterstützung. Die vom Wetterbericht vorausgesagte Bise sorgte während dem Lauf für angenehme Temperaturen. Erst bei der Siegerehrung und in der Festwirtschaft hätten manche gerne auf den kühlen Wind verzichtet.
Der Lauf gelang mir wie geplant. Bei Km 39 löste ich mich von meiner Gruppe und konnte noch etwas mehr Tempo aus meinen Beinen herausholen. Somit konnte ich mich an einem gut gelungenen Lauf freuen. Meine Zeit: 4:28:45.
Auch Cornelia van Wier war mit sich und ihrem Team rundherum zufrieden. Die neue, tolle Strecke lasse sich so geniessen, ohne die Strapazen eines ganzen Marathons. Ihr Team „Just do it“, in dem auch ihr Mann Sjors lief, meisterte die Strecke in 3:39.12. Pech hatte Hilde Fässler, denn eine Läuferin im Team verhielt sich leider sehr ungeschickt. Für das Team „SP“ wäre eine bessere Zeit als 4:00 leicht möglich gewesen. (Die Zwischenzeiten der Staffeln wurden übrigens nicht bei den Wechselzonen gemessen, sondern stammen von der Zeitmessung für die Marathonis).
Bei den Männern siegte der Kenianer David Kiprono Langat in 2:11.03 vor 2 weiteren Kenianiern
(die Bestzeit von Viktor Röthlin 2:08.07 von 2007 wurde damit bei weitem nicht erreicht).
Die die Russin Olga Rosseeva siegte in 2:34.43 und konnte damit ihren Sieg vom letzten Jahr wiederholen (2:32.17). 2. wurde Lena Gavelin aus Schweden. Als 3. lief Emebet Abossa aus Herisau (im Dress vom TV Teufen) in 2:44.40 ins Ziel.
Der Zürich Marathon zählte auch als Schweizermeisterschaft:
1.SM: Tarcis Ançay, Vissoie, 2:20.53 vor Patrick Wieser aus Aadorf und Michael Ott aus Kilchberg.
1.SM: Rachel Berchtold, Zürich, LCZ, 2:47.10 vor Luzia Schmid, Homburg, LC Uster und Karin Jaun aus Därligen.
PS: Einigermassen unfair fand ich jenen Coach, der seinen Läufer auf dem letzten halben Kilometer noch an vielen Läufern richtiggehend vorbei ins Ziel schob. Sein Kunde war wohlverstanden noch fähig, in ansprechendem Tempo zu laufen. Eine solche „Überholaktion“ auf den letzten Metern ins Ziel gehört sich nicht.
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