Bericht von Bernhard Vögeli
In Mosnang oder „Moslig“, wie man in der Region das Dorf im Alttoggenburg nennt, gab es zwei Jubiläen zu feiern.
Der 50. „Mosliger“ Geländelauf führte auf einer neuen Strecke zuerst in einer kleinen, dann in einer grossen Runde durch und ums Dorf. Bei einer Streckenlänge von 11.8km waren etwa 100 Höhenmeter zu meistern, vorallem an einer langen Steigung auf der zweiten, grösseren Runde. Die morgendlichen Regengüsse waren längst vorbei, das Wetter präsentierte sich typig und warm. Von der nie flachen Strecke boten sich schöne Ausblicke über die Hügellandschaft. Der Lauf führte über Kies und Asphalt – ein Geländelauf ohne schmutzige Schuhe. Das Bikerennen über 22 km gehört zum Toggenburger Bike-Cup.
Tagessieger wurde David Schneider aus Wil in 38:16, vor Lukas Stähli aus Rapperswil in 38:40 und Stefan Haldimann aus Niederuzwil in 40:23.
Als Tagessiegerin, mit einer Zeit von 42:44, konnte Annina Berri das Podest besteigen. Emebet Ambosa aus Herisau mit 43:57 lief auf den 2. Rang. 3. wurde Lea Vetsch aus Lichtensteig mit 45:07 - in ihrer Kategorie belegte sie den 2. Rang hinter der Tagessiegerin. Silvia Riedlechner aus Grabs erreichte den 2. Kategorienrang in 50:23, hinter der Tageszweiten. Die mit 55:48 drittplatzierte in dieser Kategorie (D30), Katrin Zürcher, hatte übrigens ihr erstes Rennen bestritten.
Der Schreibende vom Lauf-Treff Buchs erreichte das Ziel in 1:00:43.
Auf der Rangliste des Jubiläumslaufes sind 205 erwachsene Läuferinnen und Läufer aufgeführt. Nordic-Walking, die Schüler und Kinderkategorien, und die Staffeln dazugerechnet, waren etwa 680 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aller Kategorien am Start.
Anlässlich des 50. Jubiläums der Läuferriege (LR) Mosnang und des 50. Geländelaufes zeigte sich auch die Gemeinde von der spendablen Seite. Die LR befand, man wolle etwas für die Jugend und den Nachwuchs unternehmen. So konnte dann in der „Klassenwertung“ des Staffellaufes die Klassenkasse aufgebessert werden. Alle Finisher erhielten zum Jubiläum ein grosses Badetuch. Am Fest in der Turnhalle bot die Band „Sioux“ einen guten Mix aus Pop und Country-Musik.
Einigen dürfte das sportliche Dorf Moslig als Heimatort der sehr erfolgreichen Skirennfahrerin Maria Anesini-Walliser in Erinnerung sein.
Nicht immer waren die Dorfgewaltigen so sportfreundlich eingestellt. Wer „herumrennen“ müsse, habe offenbar zuwenig gearbeitet, hiess es. Vor 50 Jahren, nach der Gründung der Läuferriege „Edelweiss“, so der damalige Name, zitierte der Pfarrer den 1. Präsidenten zu sich. Er hielt ihm eine Standpauke: Für körperliche Ertüchtigung gebe es den KTV und für das Vergnügen die Jungschar; nur da könne er etwas machen. Weil der Pfarrer auch der Präsident der Schulgemeinde war, durften auch die Garderoben der Turnhalle nicht benutzt werden. Man zog sich unter einem grossen Scheunendach um. Zum Waschen gab es den Brunnen. Immerhin war da auch eine Wirtschaft; deren Wirt schätzte die Läufer offenbar mehr als der Pfarrer und kaufte ein extra grosses Bierglas für die Läufer. Später erhielt die LR den Schlüssel zur Turnhalle dann doch. Als bald die ersten Frauen mitmachen wollten, mussten der Präsident hoch und heilig versprechen, dass die Garderoben streng getrennt bleiben und dass alle sittlich angezogen seien. Dann wurde festgestellt, dass man die Turnhalle gemeinsam benutzen wollte. Schwupp – und der Schlüssel zu Garderoben und Turnhalle war wieder weg. „Aus Gründen der Gleichbehandlung“ könne man das nicht erlauben, hiess es.
www.lrmosnang.ch
‹ Zur Liste