Bericht von Bernhard Vögeli
Nach dem langen, schneereichen Winter 2008/2009 kündigt sich wieder der Frühling an. Für viele Laufbegeisterte, vorallem aus den Regionen Bern, Freiburg und der Westschweiz, beginnt die Laufsaison so richtig mit dem Kerzerslauf über 15km. Auch ist es der erste Lauf vom Post-Cup. Dieses Jahr hatten sich 8100 für den Lauf angemeldet. Nur im Jahr zuvor, beim 30. Lauf, starteten noch mehr; der Lauf ist aber immer sehr gut besucht. Das Freiburger Kerzers hat etwa 4500 Einwohner. Am Lauftag sind wohl etwa doppelt so viele Besucher wie Einwohner im Dorf. Es müssen nicht nur genügend Helfer organisiert, sondern auch die Infrastruktur muss ergänzt werden. Das meistern die Organisatoren bestens. Die Turnhalle dient zuerst als Garderobe, später wird sie Teil der Festwirtschaft. Im grossen Duschzelt gibt es für alle warmes Wasser. Start und Ziel des Laufes sind mitten in Kerzers; Garderoben und Bahnhof in kurzer Gehdistanz.
Der Rundkurs führt nach einigen hundert Metern nach dem Start, auf die Krete eines Hügelzuges. Der verschneite Jura, mit dem Turm auf dem Chasseral, war prächtig sichtbar. Es blies nochmals kräftig die Bise; trotz des schönen Wetters war es daher kalt. Bald erreicht die Strecke aber Waldwege und ist nicht mehr dem Wind ausgesetzt. Der Spurt hinunter zur Aare kann beginnen. Weil noch alle Blätter fehlen, bietet sich eine tolle Sicht über das nahe Wasser. Dann folgt ein steiler Aufstieg - hier gehen viele Läufer. Erfahrene Lauftreffler können an diesem Stutz mit ihren Fähigkeiten glänzen. Auf der für uns eher mässig coupierten Strecke (trotz der 2 Aufstiege), war Überholen zwar fast immer möglich, aber oft nicht einfach. Für eine schnelle Zeit, ist es also besser, in einem der fordern Blöcke starten zu können. Überholen war denn auch nötig, weil wohl viele bei der Anmeldung ihre Frühjahrsform eher überschätzt hatten.
Resultate vom Lauftreff Buchs:
- | Gabi Strässle | 1:18:23,0 |
- | Bernhard Vögeli | 1:17:34,2 |
Nach 10 Jahren war wieder einmal ein Schweizer Sieg zu feiern:
Bei den Frauen siegte Sabine Fischer aus Glarus in 51:27. Auf Platz 2 folgte nach 25 Sekunden die Kenianerin Gladys Otero. Auf den 3. Rang lief die Schweizerin Patrizia Morzelli aus Cham.
Bei den Männern siegte David Langat aus Kenia in 44:32, vor 3 seiner Landsleute. Bester Schweizer auf Platz 7, in 47:07, wurde Christian Belz aus Bremgarten. Er war mit seinem ersten Rennen nach anderthalb Jahren sehr zufrieden.
Nach dem Rennen trafen sich Gabi und Beni in der Festwirtschaft, um die Erfahrungen bei Kaffee und Kuchen auszutauschen. Ob wir wohl eine oder gar beide von Gabis Cousinen für den Gamperney-Lauf gewinnen konnten? Ein spannendes „Cousinen-Rennen“ wäre es sicher. Nach der Siegerehrung sorgte die Verlosung eines tollen Mountainbikes - eines Fullys - unter den anwesenden Läufern, nochmals für viel Spannung. Nach wohl mehreren Dutzend vergeblichen Ziehungen ging es an einem glücklichen Junior.
Der traditionelle Kerzerslauf ist gut organisiert und kann mit der schönen Strecke sicher allen empfohlen werden.
Kerzers ist nicht nur für den Lauf bekannt. Ein Besuch lohnt sich im „Papilorama“. Da leben etwa 1000 tropische Schmetterlinge aus über 60 Arten und Kolibris. Im „Nocturama“ leben tropische, nachtaktive Tiere. Die Tageszeiten werden umgedreht, sodass sich tagsüber eine Mondscheinnacht präsentiert.
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