Bericht von Verena Eggenberger
Eigentlich würde die Redaktorin gerne wieder
einmal über einen blauen Wettkampf-Himmel schreiben, doch die
Läufer waren wohl nicht brav genug, der August erschien landesweit
grau und trüb.
Auch das Engadin lud an diesem Sonntag nicht gerade zum Baden
ein, der Regen machte nicht vor dem Julier Halt! Nichts desto trotz
reisten ein paar wetterfeste Lauf-Treffler nach Sils, wo es hiess:
Start frei zum Sommerlauf. Sommerlauf? Sechs Grad plus (immerhin
plus!) zeigte das Thermometer beim Start um zehn Uhr! "Trägerliibli-Wetter"
war es für die Unterländer definitiv nicht! Bernhard Rytz,
Ingrid Hayenga und Hampi Schlegel stellten sich darauf ein, ihre
Sporttaschen gaben für die Strecke von 27 km auch Wärmeres
her.
So machten sie sich mit knapp 500 weiteren Teilnehmern auf, das
Oberengadin mit all seinen Schönheiten zu erobern. Nach dem
Start in Sils zogen sie über Surlej nach St. Moritz, "erholten"
sich bei gesunder Stazer-Wald-Luft und konzentrierten sich
danach auf Pontresina und den happigen Anstieg Richtung Muotas Muragl.
Nachdem diese "Hürde" geschafft war, wartete
bereits die nächste Herausforderung auf die Läufer, der
Gegenwind beim Flugplatz Samedan. Windschatten laufen erwies sich
als klarer Vorteil - falls denn auch ein breiter Rücken vorhanden
war! Wer danach noch Power spürte, konnte auf dem letzten Kilometer
noch mal so richtig Gas geben bis ins Ziel in Bever, wo eine begeisterte
Menschenmasse die Sportler empfing.
Den Äthiopier Tesfaye Eticha liessen die äusseren Bedingungen
im wahrsten Sinne des Wortes kalt, mit Feuer im Herzen und vor allem
in den Beinen lief er einem klaren Sieg entgegen. Seine Uhr stoppte
bei 1.32.49 Std. Bei den Frauen gelang es einer Schweizerin,
die ausländische Konkurrenz in Schach zu halten, Mara Yamanchi
aus St. Moritz schaffte die Strecke als schnellste in 1.43.59 Std.
Ein weiterer Bernhard reiste ebenfalls mit ins Engadin, der mit
Nachnamen Vögeli. Ihm waren 27 km definitiv zu lang, daher
startete er in Pontresina zum Muragl Lauf. Das sind die letzten
10 km des Engadiner Sommerlaufs, also visierte er das gleiche Ziel,
Bever, an. Auch hier ein schwarz-weisses Bild bei den Schnellsten:
der dunkelhäutige Abraham Tadesse siegte bei den Männern,
die einheimische Flurina Bachmann bei den Frauen.
Auf einer Höhe von durchschnittlich 1800 m und einer coupierten
Strecke war es wichtig, das Rennen gut einzuteilen. Das gelang den
Lauf-Trefflern bestens, sie erreichten gute Zeiten und konnten den
restlichen Tag auch noch kulinarisch geniessen.
Resultate 27 km:
Ingrid
Hayenga |
2.24.22
Std. |
14.
Rang |
Frauen
II |
Bernhard
Rytz |
2.00.19
Std. |
16.
Rang |
Sen.
I |
Hanspeter
Schlegel |
2.23.18
Std |
76.
Rang |
Sen.
II |
Resultat
10 km:
Bernhard
Vögeli |
54.59
Min. |
39.
Rang |
|
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