Bericht von Verena Eggenberger
Bereits zum 26. Mal hiess es: "Schei ir nus!" Wie bitte??
Ja, die romanische Sprache sie ist uns Rheintalern leider so fremd.
Nun denn halt auf deutsch: "Auf geht's!" Zum impressionanten,
anspruchsvollen, aber auch genussfähigen Engadiner Sommerlauf
auf 1800 m Meereshöhe. 27 km und 240 Höhenmeter laden
jedes Jahr etwa 500 Teilnehmer zu diesem einzigartigen Sportanlass
in einem wunderschönen Hochtal im Südosten der Schweiz
ein.
Für weniger Trainierte oder Sprinter gibts den Muragl-Lauf
mit 10 km Länge, und auch die Walker und Kids kommen bei dieser
Veranstaltung auf ihre Rechnung.
Wie fast jedes Jahr, so profitierten die Organisatoren und Läufer
auch diesmal vom Wetterglück. Mit 8° C am Morgen
in Sils zwar zum Schlottern kalt beim Einlaufen wurden etliche
Mützen und Handschuhe gesichtet taute nach dem Start auch
der Hinterste im Feld auf. Allein schon das zahlreich erschienene
Publikum, das mit "dai, dai, dai!" auch den letzten Morgenmuffel
aus seiner Lethargie riss, wärmte auf den ersten Metern schon
mal die Herzen. Und wenn diese "dampfen", läuft es
sich fast von selbst! Die Sonne schaute diesem Treiben eine Weile
in ihrem Versteck zu, nach anfänglichem Zögern schickte
sie ihre Strahlen dann doch noch ins Engadin.
Vom Lauf-Treff reiste ein kleines Grüppchen nach Sils. Ingrid
Hayenga, Ralf Kladny und Hampi Schlegel wollten wieder einmal den
bewegenden Genuss inmitten einer wunderbaren Landschaft erleben.
So streiften sie mit ihren Mitstreitern Surlej, testeten die Begeisterungsfähigkeit
der Promis und Reichen in den Strassen von St.Moritz und "erholten"
sich in der Ruhe des Stazer Waldes. In Pontresina waren die Läufer
dann wieder "aufnahmefähig" für die Begeisterungsstürme
der Zuschauer, die ihnen den Aufstieg Richtung Muotas Muragl enorm
erleichterten. Und bald war Samedan erreicht, das Ziel schon fast
greifbar nah. Die letzte Brücke, die 500 m Tafel, die letzte
Unterführung, die "Beiz" in der scharfen Ecke alles
bestens bekannt Bever und auch das Ziel waren erreicht.
Unser dreiblättriges Kleeblatt gab alles! Ralf Kladny schien
streckenweise Flügel angeschnallt zu haben und Ingrid kämpfte
sich Kilometer um Kilometer nach vorne. Hampi wagte sich nach seiner
Fussoperation zum erstenMal dieses Jahr aufs offizielle Laufparkett, und wie die
Zeit bestätigt, mit Erfolg.
Preise gab's natürlich nicht nur für Podestplätze
bei der Siegerehrung, jeder Finisher erhielt ein Erinnerungsgeschenk.
Und bei der Heimfahrt kreisten die Gedanken schon um den neuen,
persönlichen Streckenrekord im nächsten Jahr.
Resultate
27 km (Original):
Ralf
Kladny |
2.06.15
Std. |
23.
Rang Kat. Sen. I |
Hanspeter
Schlegel |
2.28.26
Std. |
83.
Rang Kat. Sen. II |
Ingrid
Hayenga |
2.35.56
Std. |
24.
Rang Kat. Damen II |
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